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Thursday, October 14, 2010

2010-10-14_ Die Provinz Málaga wird ab dem Jahr 2015 den bisherigen Rekord der Kohlendioxid-Emissionen überschreiten

Ein Anstieg der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen in der Provinz Málaga wird nach der aktuellen Wirtschaftskrise in den nächsten Jahren nicht mehr aufzuhalten sein, falls wir nicht drastisch umdenken.

FRANK SCHROEDER für BAUPHYSICS, S.L. MÁLAGA

      Eine Studie im Auftrag der Provinzverwaltung, vorgestellt am 14. Oktober 2010, belegt die vorraussichtliche Zunahme der klimaschädlichen Kohlendioxid Treibhausgasemissionen ab dem Jahr 2013. “Wenn nicht schleunigst diesem maβlosen und verschwenderischen Energieverbrauch Einhalt geboten wird”, so der Provinzabgeordnete des Umweltministeriums Miguel Esteban Martín (IU), “wird sich die Luftqualität in nur einigen Jahren wesentlich verschlechtern und der Kohlendioxid Rekord aus dem Jahr 2007 schneller als uns lieb ist, gebrochen”.
      Zwar sind die Schadstoffwerte nach stetigem Ansteigen in den letzten Jahren jedoch durch die allgemeine Krise seit 2008 nur um 9 Prozent gefallen. Der Bericht nennt ermittelte Kohlendioxid-emissionswerte pro Einwohner für das Jahr 2008 mit: Málaga-Provinz 6,16 t – Andalusien 8,3 t – Spanien 8,9 t.

Anmerkung der Redaktion: Der Wert scheint gering zu sein bei knapp 30 Prozent Arbeitslosenrate und darniederliegender wirtschaftlicher Aktivität. Dies zeigt jedoch umso deutlicher die bevorstehenden Auswirkungen, wenn die Wirtschaft in den Jahren 2012-2013 wieder anziehen sollte.

      Schuld an dieser Zunahme werden der hohe private Stromverbrauch (44 Prozent durchschnittlicher Anteil an der Treibhausgasproduktion) und der Straβenverkehr (29 Prozent) genannt. Die Anteile der Industrie (hier wird als Hauptverursacher das Betonwerk in La Araña genannt) und Landwirtschaft sind mit jeweils rund 8 Prozent vergleichsweise gering. Bemerkenswert ist hierbei der groβe Unterschied zum spanienweiten durchschnittlichen Anteil der privaten Haushalte an der Treibhausgasproduktion von “nur” rund 26 Prozent. Unglücklicherweise können in der Málagaprovinz nur 10 Prozent durch die geringe bewaldete Fläche absorbiert werden. Es wurde eine grosse Reduzierung der Waldflächen in den Jahren 2003 bis 2007 festgestelt. (Anmerkung der Redaktion: Bauboom/Korruption, Waldbrände).

Die Gründe für die hohen Kohlendioxidemmisionen liegen laut Studie auf der Hand:

1. Zunahme des Strassenverkehrs durch immer gröβere in Kauf genommene Strecken der Pendler von Wohnung zur Arbeit. Der kostengünstige Wohnraum hat die Menschen in die vielen umliegenden Urbanisationen geführt, wobei 30-40 km tägliche Fahrtstrecke in Kauf genommen werden. Ein adäquates öffentliches Verkehrssystem wurde nicht erstellt.

Anmerkung der Redaktion: weiterhin kommt der Gewohnheitsfaktor hinzu. Man muss mit dem Auto von Haustür zu Haustür fahren. Förderlich hierzu ist das unzureichende öffentliche Verkehrsnetz. Ein weiteres Problem ist die beliebte, jedoch völlig uneffiziente “Siesta”. (Eine Studie von Iberdrola hat die Ineffizienz nachgewiesen) In den 3 Stunden Mittagspause wird wieder das Vehikel bewegt, genug Zeit, um die Kinder mit dem Privatauto von der Schule abzuholen, nach Hause zu fahren, dort gemütlich zu essen und danach wieder zur Arbeit zu fahren, was also weitere Emissionen bedeutet. Jeder der morgens schon mal im Stau gestanden hat, kann bezeugen: in den überwiegenden Fällen wird ein Auto für eine Person bewegt. Bei angedrohtem schlechten Wetter entsteht so der Supergau am morgen, mittags und abends.

2. Hoher Stromverbrauch durch mangelhafte Energie-Effizienz der Gebäude. Im Sommer als auch im Winter müssen diese mit Hilfe von Strom klimatisiert werden.

Anmerkung der Redaktion: Die Devise ist: kühlen oder heizen, koste es was es wolle; es ist ja nur für ein paar Wochen... Dies liegt an den gestigenen Komfortansprüchen, und an den diesen Konsum provozierenden Gebäude. (mangelhafte bioklimatische Architekturstrategien)

      Auch ein interesanter Faktor laut Studie: “Die Energiekosten eines isoliert stehenden Einfamilienhauses sind bis zu 185 Prozent höher als die einer Wohnung in einem Wohnhaus”.
      Letztendlich sieht sich laut Studie die Provinz Málaga mit einem exzessiven Energieverbrauch konfrontiert. Der Verbrauch stieg von 3,8 im Jahre 2000 auf 6,6 Millionen Megawatt im Jahre 2008. Die Provinz ist stark energieabhängig, nur 10 % der verbrauchten Energie kommen aus der Provinz.

Anmerkung der Redaktion: etwas im Unklaren bleibt, wie und in welchem Zeitraum man auf die Emissionswerte gekommen ist. Auch unklar bleibt, ob, wie und wo die direkten Kohlendioxid-Emissionen des Flughafens eingeordnet wurden.

Vorschlag des Berichts:

- Schaffung des allgemeinen Bewuβtseins, daβ jeder seinen Beitrag zu einer umweltverträglicheren Gesellschaft leisten muss.
- Verstärkung der Aktivitäten zur Umwelterziehung.
- Austausch normaler Glühbirnen gegen energiesparende Leuchtmittel.
- Weitere Optimierung der Klimatisierungsmaschinen und Energie-Effizienz der Haushalte.
- Überdenken des urbanistischen und verkehrspolitischen Modelle der Städte.
- Weiterverfolgung des Projekts des Küstenzuges (Zugverbindung von Estepona über Marbella, Málaga nach Torre del Mar). Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, Radwegnetz und Animierung des Zufuβgehens. Förderung ökologischer und energie-effizienter Fahrweise.
- Optimierung der Energiehaushalte der Hotels und Restaurants. Hierzu läuft bereits ein entsprechendes Pilotprojekt.
- Optimierung der Energiehaushalte der Industriegebiete.
- Einführung einer Richtlinie, um in den Städten und Gemeinden Maβnahmen des Klimaschutzes und der Energie-Effizienz, sowie Installation nachhaltiger Energieformen in öffentlichen Einrichtungen zu fördern

Anmerkung der Redaktion: weitere Maβnahmen sollten sein:
- Optimierung der Verkehrserziehung: Vermittlung vernünftiger und rücksichtsvoller Fahrweise und des Verkehrs-Partnergedankens, Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer, Bekämpfung der Fahrlässigkeit im Strassenverkehr, Bevorzugung des öffentlichen Nahverkehrs.
- Ökoeffizienz muβ sich lohnen (Steuervorteile).


Schlussfolgerung des Provinzabgeordneten:

      Um eine möglichst breite und effektive Kohlendioxid-verringerung zu erreichen, werden eine Reihe von ineinandergreifenden, konzertierten Massnahmen nötig sein, wie z.B. Energiesparprogramme, mehr Energie-Effizienz, Weiterentwicklung der Nutzung der erneuerbaren Energien, Steuervorteile für ökologische und niederkonsumige Lösungen; dagegen Steuernachteile für Energieverschwendung.
      Herr Martín meint: “Wir müssen uns eine Energie-Diät auferlegen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Dies muss als Chance verstanden werden, neue Industrien, Dienstleistungen und Arbeitsplätze zu schaffen. Ein neues Modell der Gesellschaft, mit mehr ökologischer Nachhaltigkeit und Hinterfragung des bisherigen ökonomischen Wachstums, ist anzustreben”.


Quellen:


- Diputación de Málaga, Observatorio Provincial de Sostenibilidad, 14.10.2010: “ Dictamen sobre Emisiones y cambio climático en la provincia de Málaga”.
Link: http://www.malaga.es/areas/servicios/noticias/ficha.asp?ntc=10620&tin=0&fec=1&cod=32



- Sur deutsche Ausgabe, 21.10.2010: “Der Energieverbrauch in der Provinz Málaga ist im Durchschnitt zu hoch”



- Sur in English, 29.10.2010: “The battle of the working hours”. An investigation from Iberdrola. Link: http://www.surinenglish.com/20101029/news/costasol-malaga/battle-working-hours-201010292107.html



Themenverwandte Artikel:

- 2009-12-17: Informe “Málaga sostenibilidad 2008”: Un instrumento para el cambio del modelo productivo de la provincia de Málaga.
Link: http://www.agenda21malaga.org/documentos_ver.php?id_doc=63

- 2009-05: Revista World watch nº 30. “Evolución de las emisiones de gases de efecto invernadero en España (1990-2008)”.
Link: http://www.nodo50.org/worldwatch/ww/pdf/emisiones2008.pdf

- 2008-06-24: Dictamen Movilidad y accesibilidad urbana e interurbana y transporte en Málaga.
Link: http://www.agenda21malaga.org/documentos_ver.php?id_doc=58

- Revista World Watch nº28. “Cambio climático: ¿la hora de la verdad?”
Link: http://www.agenda21malaga.org/documentos_ver.php?id_doc=55

- 2007-05-23: Conclusiones de la XV Sesión de Foro Permanente de la Sostenibilidad: Urbanismo, Edificación y Sostenibilidad. Claves para el futuro de las ciudades.
Link: http://www.agenda21malaga.org/documentos_ver.php?id_doc=53



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